Hauptsache gesund!?

Und sie kommen zu ihm und bringen einen Gelähmten, von vieren getragen. Und da sie wegen der Volksmenge nicht an ihn herankommen konnten, deckten sie das Dach ab, wo er war; und als sie es aufgebrochen hatten, ließen sie das Bett hinab, auf dem der Gelähmte lag. Und als Jesus ihren Glauben sah, spricht er zu dem Gelähmten: Kind, deine Sünden sind vergeben.

Markus 2,3-5

Jesus befindet sich in der Stadt Kapernaum am See Genezareth. Wie so oft wird er von einer größeren Menschenmenge umringt. Das ganze Haus und auch der Platz vor der Tür sind blockiert. Dadurch kann ein Gelähmter nicht zu Jesus gebracht werden. Doch der Kranke – und viel mehr noch die Träger scheinen fest entschlossen. Der Herr Jesus sah ihren Glauben (Vers 5). Es ist ein Glaube, der Jesus das zutraut, was anscheinend niemand anderem gelungen ist: Die (körperliche) Heilung dieses Mannes.

Ihr Glaube und ihre Entschlossenheit drücken sich durch die drastischen Mittel aus, zu denen sie hier greifen: Sie brechen das Dach auf und lassen den Gelähmten auf seiner Liegematte hinunter. Und dann die unerwartete Reaktion des Herrn Jesus. Anstatt ihn körperlich zu heilen, spricht er ihm Sündenvergebung aus. Das ist bei ihm keine Standard-Vorgehensweise. Viele körperliche Gebrechen heilte er, ohne auf das Problem der Sünde einzugehen. Warum also hier diese ungewöhnliche Situation?

  1. Sündenvergebung bekommt man nicht “aufgedrängt”. Selbst wenn sie kostenlos angeboten wird und Gott dem Menschen gerne Gnade erweist. Vergebung der Sünden wird dem zugesagt, der sie vor Gott bekennt und sich von der Sünde abwendet (2Chr 7,14; 1Joh 1,9; usw.).
    Wenn der Herr Jesus hier also Sündenvergebung ausspricht, sind diese Voraussetzungen gegeben. Er sieht das Herz des Menschen. Und ganz offensichtlich hat er hier einen Glauben gesehen, auf dessen Grundlage er die Sünden vergeben konnte.
  2. Jesus macht damit auch deutlich, dass eine körperliche Einschränkung oder Krankheit nicht das Schlimmste ist, was uns Menschen widerfahren kann. Als erstes geht er ein größeres Problem an: die Sünde. Gesundheit ist eben nicht das Wichtigste. Frei sein von der Last der Sünde, das ist das Wichtigste. Auch wenn es einem Kranken – wie dem Gelähmten hier – ein sehnlichstes Anliegen ist, endlich wieder schmerzfrei und vor allem wieder mobil zu sein.

Dadurch, dass Jesus zunächst sagt “deine Sünden sind vergeben”, zieht er die Aufmerksamkeit von Schriftgelehrten auf sich. Sie “überlegten in ihren Herzen: Was redet dieser so? Er lästert. Wer kann Sünden vergeben als nur einer, Gott?” (Vers 7). Sie zweifeln daran, dass Jesus überhaupt diese Autorität besitzt, Sündenvergebung auszusprechen. Und um diese Autorität zu bestätigen tut der Sohn Gottes hier genau das, was man eigentlich von Anfang an von ihm erwartet hatte:

Was ist leichter, zu dem Gelähmten zu sagen: Deine Sünden sind vergeben, oder zu sagen: Steh auf, nimm dein Bett auf und geh umher? Damit ihr aber wisst, dass der Sohn des Menschen Gewalt hat, auf der Erde Sünden zu vergeben – spricht er zu dem Gelähmten: Ich sage dir, steh auf, nimm dein Bett auf und geh in dein Haus. Und er stand auf, nahm sogleich das Bett auf und ging hinaus vor allen, so dass alle außer sich gerieten und Gott verherrlichten und sagten: Niemals haben wir so etwas gesehen!
(Markus 2,9-12)

Jesus Christus, der Sohn Gottes, besitzt sowohl die Autorität als auch die Macht für beides: Sünden zu vergeben und körperliche (oder geistige) Gebrechen zu heilen. Die Priorität liegt bei ihm aber eindeutig bei der Sündenvergebung. Denn es sind unsere Sünden, die uns von Gott trennen (Jes 59,2) und uns zu seinen Feinden machen (Röm 5,10). Und dagegen ist jede Krankheit nur noch eine Nebensache. Es ist Gottes großes Anliegen die Menschen durch seinen Sohn mit sich selbst zu versöhnen (Kol 1,20).

Denn wenn wir, da wir Feinde waren, mit Gott versöhnt wurden durch den Tod seines Sohnes, so werden wir viel mehr, da wir versöhnt sind, durch sein Leben gerettet werden.
(Römer 5,10)

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