Hoffnungen und Erwartungen

hope, word, letters

Das Warten der Gerechten wird Freude werden, aber die Hoffnung der Gottlosen wird verloren sein.

Sprüche 10,28

Das Wort Gottes teilt in diesem Bibelvers die Leserschaft – vielleicht sogar die Menschheit grundsätzlich – in zwei Gruppen ein: Gerechte und Gottlose. Ist das wirklich so einfach? Dazu später mehr…

Worauf hoffen wir?

Zunächst einmal ist hier von “warten” und “hoffen” die Rede. Worauf hoffen wir denn? Nun, das hängt sehr stark von unseren Lebensumständen ab. Und auch von unserem Alter.
Ein Kind wartet meistens darauf schnell groß zu werden. Und wenn man dann endlich erwachsen ist, hofft man darauf viel Geld zu verdienen. Eine Schwangere erwartet sehnsüchtig die Geburt eines (gesunden) Kindes. Ein Gefängnisinsasse dagegen erwartet vermutlich nichts so sehnlich wie die Rückkehr in die Freiheit.
Wir erwarten, dass alle Dinge einen Anfang und auch ein Ende haben. Selbst unser eigenes Leben. Keiner von uns erwartet es ewig zu leben. Sicher versuchen wir zu leben so lange es eben geht. Aber realistisch betrachtet geht auch mein Leben irgendwann zu Ende.

Während manche Hoffnungen und Erwartungen vermutlich nie in Erfüllung gehen werden, sind andere wiederum unausweichlich. Dazu zählt auch das Älterwerden. Dazu zählt auch der eigene Tod. Es ist dem Menschen “gesetzt, einmal zu sterben, danach aber das Gericht” (Hebräer 9,27), so drückt es die Bibel aus.
Der Tod ist unausweichlich, aber dieser Nachsatz ändert die Sichtweise darauf völlig. “Danach”? Nach dem Tod? Kommt da noch was?

Freude als Lebensziel

Der Bibelvers oben beinhaltet eine gewagte Feststellung: “Das Warten der Gerechten wird Freude werden”. Wie schon beschrieben können wir ja auf viele Dinge warten oder hoffen. Aber nicht mit allen diesen Dingen verbinden wir Freude. Zumindest mit dem Tod verbinden wir doch nichts freudevolles! Das eigene Lebensende ist eine undiskutable Realität, aber es ist nichts, auf das man hoffen würde. Jemand der sich auf den eigenen Tod freut wäre doch in unseren Augen entweder selbstmordgefährdet oder einfach völlig verzweifelt. Bei einem Todkranken könnten wir uns das vielleicht noch vorstellen.
Mit “Freude” (man könnte modern auch “Spaß” sagen) verbinden wir nicht den Tod, sondern das Leben! Wenn es schon (zwangsläufig) irgendwann einmal zu Ende ist, dann wollen wir doch das meiste aus unserer Zeit machen! Man lebt nur einmal! Machen wir das Leben so farbenfroh und spektakulär wie möglich! Das ist Freude!

Wenn da nicht dieser Hintergedanke wäre: “Danach aber das Gericht”. Auch das ist für die Bibel so unausweichlich wie der Tod. Gott, vor dem keine Kreatur unsichtbar oder verborgen ist, stellt uns die Realität vor Augen: Jeder Mensch ist ihm Rechenschaft schuldig für sein Leben (vgl. Hebräer 4,13).

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